Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Weiteres

Login für Redakteure

Symbolik §13

B. Der orthodoxe Glaube und seine rituelle Behandlung

§13. Charakteristisches in der griechischen Auffassung vom Wesen Gottes

Gass, griechische Symbolik.

Der Gottesbegriff ist zunächst allgemein christlich, persönlich absolut, doch fähig zum Welteingang, liebevoll barmherzig.

Dabei ist aber das Wesentliche die {gr.: usia hyperusios - ou kosmos} [!], die negativen Eigenschaften, die ihn zum Endlichen in Gegensatz stellen.

»Du bist unaussprechlich, der ewige, unveränderliche usw.« Wir würden das nicht so in den Vordergrund stellen. Dies Interesse ist platonisch-philosophisch. Es entspricht das Verweilen dabei der Auffassung der Religion und des Heilsgutes als der [45] Vergottung im Jenseits. Dadurch tritt aber die Persönlichkeit zurück. Es ist aber der Kern des Christentums, dass es Vertrauen zu einer Person ist, ja [es] lehrt, die Persönlichkeit Gottes sei ein einem Menschlichen erkennbar. Es ist in der griechischen Kirche das wesentlichste die Schwelgerei im negativen Gottesbegriff. Justin meint das beste was man von Gott aussage sei, dass man nichts aussagen könne. Die Gnostiker nennen Gott {gr.: ho ouk on} (Basilides: ho ouk on schuf den kosmon ouk onta ek ton ouk onton). Dasselbe nehmen die Mystiker wieder auf.


Literatur

Wilhelm Gass (1813-1889), Symbolik der griechischen Kirche. 1872

Zum Seitenanfang