Forschungsprojekte
Kommentar zum Buch Ben Sira (IEKAT)
Das Buch Ben Sira ist das Werk eines jüdischen Intellektuellen aus dem Beginn des 2. Jh. v.Chr. Es wurde auf Hebräisch, wahrscheinlich in Jerusalem, geschrieben und zwei Generationen später vom Enkel des Verfassers in Ägypten ins Griechische übersetzt.
Die Schrift stellt damit auf mehreren Ebenen eine Auseinandersetzung mit dem Hellenismus dar.
So versucht der Verfasser, traditionelle Theologumena neu zu fassen und auszudrücken. Er bietet damit nichts weniger als eine weisheitliche Theologie jüdischer Traditionen. In der folgenden Überlieferung des Buches stellt die Übersetzung ins Griechische eine weitere Neukontextualisierung dar, die sich nicht nur sprachlich, sondern auch an inhaltlichen Akzentsetzungen beobachten lässt.
Heute ist das Buch Ben Sira vor allem in seinem vier Texttraditionen greifbar: Hebräisch, Griechisch, Syrisch und Lateinisch. Obwohl sie alle den Anspruch erheben, das Buch Ben Sira zu repräsentieren, sind diese Überlieferungen so divergent, dass sich die Texte nicht auf einen "Urtext" zurückführen lassen. Damit ist das Buch Ben Sira nicht nur für die Textforschung bedeutsam, sondern auch für die facettenreiche Pluralität hellenistischen Judentums und Christentums.
Das Projekt geht der Anlage der Kommentarreihe gemäß sowohl auf die unterschiedlichen (synchronen) textpragmatischen Konzeptionen der verschiedenen Texttraditionen als auch auf die (diachrone) Textentwicklung ein und leistet damit einen eigenen Beitrag zur hellenistischen jüdischen und christlichen Ideengeschichte.
Leitung: Frank Alexander Ueberschaer
Septuagintaforschung
Untersuchungen zu verschiedenen Büchern des Alten Testaments und deren Textgeschichte (1Kön, Klgl, Hos, Ps, Sir). Neben Fragen der Textüberlieferung liegt dabei der Fokus auf der Überschneidung von Textgeschichte und Literargeschichte.
Leitung: Prof. Dr. Frank Alexander Ueberschaer
Der neue Wettstein
Der Neue Wettstein ist ein Projekt des Corpus Hellenisticums Abteilung am Institut für Bibelwissenschaften – Seminar für Neues Testament, das in der Amtszeit von Prof. Dr. Udo Schnelle verfolgt wurde.
Leitung: Prof. em. Dr. Udo Schnelle
wiss. Mitarbeiter: apl. Prof. Dr. Manfred Lang
1. Biographie zu Johann Jakob Wettstein
2. Die Neubearbeitung
Aufklärung durch Philologie. Johann Jakob Wettsteins Beitrag zur Kontextualisierung der Apostelgeschichte in der ntl. Exegese des 18. Jahrhunderts
Das Projekt ist angesiedelt im Grenzgebiet von Klassischer Philologie, Kirchen- und Theologiegeschichte der Aufklärung sowie der ntl. Exegese.
Leitung: apl. Prof. Dr. Manfred Lang
wiss. Mitarbeiter: Bastian Lemitz