Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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„Global Histories“ Vortragsreihe

„Global Histories“ ist eine Reihe von Vorträgen in deutscher und englischer Sprache, die mehrmals im Jahr an der Theologischen Fakultät der Universität Halle-Wittenberg angeboten werden. Veranstaltet wird sie von den Professuren für Religionswissenschaft/Interkulturelle Theologie sowie für Globale Christentumsgeschichte/Orthodoxie.

Warum „Global Histories“? Geschichte bezeichnet im Horizont dieser Reihe nicht etwas Altes oder Fernes, sondern ganz grundsätzlich das kontingente und konkrete Geschehen in Raum und Zeit, das durch Geschichtsschreibung, ihre Kategorien, Themen und Darstellungsformen repräsentiert wird. Geschichtsschreibung verstehen wir als Funktion der Gegenwart. Die Vielfalt der Kontexte und Perspektiven in ihren lokalen Bedingungen und globalen Verwobenheiten soll mit dem Titel „Global Histories“ zum Ausdruck gebracht werden.

Der thematische Fokus liegt in den Schwerpunkten der veranstaltenden Professuren. Die Reihe „Global Histories. Lectures on Christianity and Religions“ wird ergänzt durch das eher experimentelle Format „Perspectives on Christianity and Religions“. Wir wollen dazu einladen und anregen, heutige Geschichten und Gegengeschichten ins Gespräch zu bringen.

Weitere Informationen bei den Veranstaltern Prof. Dr. Daniel Cyranka und Jun.-Prof. Dr. Stanislau Paulau.

Sommersemester 2025

Vortrag von Prof. Dr. Giovanni Maltese

Vortrag von Prof. Dr. Giovanni Maltese

Vortrag von Prof. Dr. Giovanni Maltese

Im Rahmen der Reihe „Global Histories. Perspectives on Christianity and Religions” hielt Prof. Dr. Giovanni Maltese (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) am 15. Mai 2025 einen Vortrag zum Thema „Globale Geschichten und Vergeschlechtlichung von Allgemeinbegriffen“.

Über den Vortrag:

Was sind "globale Verflechtungen"? Sind sie dasselbe wie inter- oder transregionale, transkontinentale oder planetarische Verbindungen? Werden sie gefunden, rekonstruiert oder erfunden? Sind sie rein sprachlich – und wie verhalten sie sich zu Materialität? Im Rückgriff auf Karen Barads Konzept des "agential cut" unternimmt der Vortrag den Versuch, globale Verflechtungen anhand einer konsequenten Berücksichtigung von Erkenntnisinteresse und Situiertheit der Forschenden im Rahmen der Frage nach den Modalitäten, in denen privilegierte Signifikanten operieren, zu konzeptualisieren. Hierzu gehören, wechselseitig aufeinander bezogen und sich gegenseitig konstituierend, diskursive, materielle, epistemische und affektive Modalitäten.

Der Vortrag wird dies exemplarisch an der Vergeschlechtlichung von Allgemeinbegriffen entfalten. Er wird anhand von Fallstudien zeigen, wie Begriffe wie "Spiritualität", "Mystik", "Kirche", "Pentekostalismus" in kolonialen und postkolonialen Kontexten intersektional vergeschlechtlicht wurden bzw. werden und dadurch vergeschlechtlichte und rassifizierte Zuschreibungen in ihrer diskriminierenden, entwertenden und ausgrenzenden Wirkung materialisieren. Weil der Gebrauch von Begriffen eine Praktik ist und als solcher konstitutiv mit Körpern und materiellen Arrangements verbunden ist sowie intra-agiert, werden aus Kontingenzen Selbstverständlichkeiten und vermeintlich natürliche Ordnungen, die sich als Ausgrenzung materiell sedimentieren. Als materiell sedimentierte Ausgrenzungen können sie Agency sowohl begrenzen als auch ermöglichen.


Vortrag von Prof. Dr. Cristian Sonea und Prof. Dr. Paul Siladi

Vortrag von Prof. Dr. Cristian Sonea und Prof. Dr. Paul Siladi

Vortrag von Prof. Dr. Cristian Sonea und Prof. Dr. Paul Siladi

Im Rahmen der Reihe „Global Histories. Perspectives on Christianity and Religions” hielten Prof. Dr. Cristian Sonea und Prof. Dr. Paul Siladi (Babes-Bolyai-Universität Cluj-Napoca) am 8. Mai 2025 einen Vortrag zum Thema „A Secular Orthodoxy? Exploring the Religious Landscape of Romania“.

Über den Vortrag:

The lecture critically examines the complex phenomenon of secularisation within Orthodox communities in Romania, reassessing prevailing narratives of religious decline or revival. Drawing on interdisciplinary perspectives from theology, sociology, and history, the lecture investigates both external expressions—such as public religious symbolism, state funding, and church construction—and internal dynamics, including ritualism and spiritual disengagement. It reveals the paradoxical coexistence of overt religiosity and underlying secular tendencies, addressing phenomena like nationalist religiosity, compensatory practices, and the Church’s secular legitimization. The lecture argues that Romanian secularisation is not a mere import of Western paradigms and proposes a renewed eschatological and liturgical orientation as a way for Orthodox communities to engage with modernity while preserving their spiritual integrity.

Wintersemester 2024/2025

Vortrag von Apl. Prof. Dr. Martin Illert

Vortrag von Apl. Prof. Dr. Martin Illert

Vortrag von Apl. Prof. Dr. Martin Illert

Im Rahmen der Reihe „Global Histories. Perspectives on Christianity and Religions” hielt Apl. Prof. Dr. Martin Illert am 9. Januar 2025 einen Vortrag zum Thema „1.700 Jahre Konzil von Nizäa: Episoden einer globalen Rezeptionsgeschichte“.

Über den Vortrag:

Vor 1.700 Jahren proklamierte das Konzil zu Nizäa den „Glauben der 318 Väter” – das in seiner erweiterten Form von 381 bis heute am weitesten verbreitete christliche Bekenntnis. War „Nizäa” ein „allerchristlichstes Concilium”, wie der Reformator Martin Luther schrieb, oder ein „Sieg der Priester über den Glauben des christlichen Volkes”, wie der Kirchenhistoriker Adolf von Harnack in seiner „Dogmengeschichte” formulierte? Anhand von Beispielen unterschiedlicher Epochen und Sprachräume deutet die Vorlesung “Nizäa” selbst als ein Instrument globaler Vernetzung. Dabei stellt die eine oft vernachlässigte Dimension der Rezeption des nizänischen Bekenntnisses in den Mittelpunkt, die sich als „charismatische Soteriologie” beschreiben lässt.


Vortrag von Prof. Dr. Julian Strube

Vortrag von Prof. Dr. Julian Strube

Vortrag von Prof. Dr. Julian Strube

Im Rahmen der Reihe „Global Histories. Lectures on Christianity and Religions” hielt Prof. Dr. Julian Strube (Georg-August-Universität Göttingen) am 21. November 2024 einen Vortrag zum Thema „Religionsvergleich und Globale Religionsgeschichte“.

Sommersemester 2024

Vortrag von Prof. em. Dr. Klaus Koschorke

Vortrag von Prof. em. Dr. Klaus Koschorke

Vortrag von Prof. em. Dr. Klaus Koschorke

Im Rahmen der Reihe „Global Histories. Lectures on Christianity and Religions” hielt Prof. em. Dr. Klaus Koschorke (Ludwig-Maximilians-Universität München) am 25. April 2024 einen Vortrag zum Thema „Auf der Suche nach 'Christen und Gewürzen': Globale Perspektiven der Christentumsgeschichte 1450–2000".

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