Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Weiteres

Login für Redakteure

Samaritanus - Editio critica maior

Taschkil mit Darstellung des Garizim als Zentrum des Heiligen Landes, Num 34 aus der Handschrift Manchester, John Rylands Library, Sam 1 (kopiert 1211)

Taschkil mit Darstellung des Garizim als Zentrum des Heiligen Landes, Num 34 aus der Handschrift Manchester, John Rylands Library, Sam 1 (kopiert 1211)

Taschkil mit Darstellung des Garizim als Zentrum des Heiligen Landes, Num 34 aus der Handschrift Manchester, John Rylands Library, Sam 1 (kopiert 1211)

Im Rahmen dieses Projekts entsteht eine kritischen Edition des  hebräischen Pentateuchs der Samaritaner. Im August 2018 erschien der  erste von fünf Bänden dieser Ausgabe: Samaritan Pentateuch editio maior,  vol. III: Leviticus    (Berlin/Boston: DeGruyter, 2018).

Die Einleitung zu diesem Band (in deutscher, englischer und hebräischer Fassung) samt Beispielseiten kann hier    eingesehen werden.

Obgleich der samaritanische Pentateuch zu den wichtigsten Textgrundlagen der alttestamentlichen Wissenschaft und der Althebraistik gehört, fehlt bislang eine Ausgabe, die derzeitigen wissenschaftlichen Anforderungen genügt, da die Ausgabe August Freiherr von Galls    (1914-1918) sowohl bezüglich ihrer Handschriftenbasis als auch bezüglich ihrer Editionsmethode als überholt zu bewerten ist.

Die geplante Ausgabe beruht auf einer diplomatischen Edition der Handschrift Ms. Dublin Chester Beatty Library 751 (kopiert 1225 n. Chr.). Es handelt sich dabei um das älteste fast vollständig erhaltene Manuskript des samaritanischen Textes. In einem kritischen Apparat werden die Varianten  von ca. 100 weiteren samaritanisch-hebräischen Manuskripten und Manuskriptfragmenten (11.-14. Jh. n. Chr.) erfaßt. Zwei weitere Apparate bieten zudem die Varianten der samaritanischen Versionen (samaritanisch-aramäischer Targum und samaritanisch-arabische Übersetzung) sowie Parallelen zum samaritanischen Text in anderen außermasoretischen antiken Textzeugen (insbesondere Septuaginta und Handschriften aus Qumran). In Randnoten wird die Vokalisierung einzelner Wörter vermerkt, wo dies für das spezifische Verständnis der samaritanischen Texttradition erforderlich erscheint, besonders bei signifikanten Differenzen zur masoretischen Vokalisierung sowie bei verschiedenen Lesemöglichkeiten einer bestimmten schriftlichen Wortform. Da die samaritanische Überlieferung über keine feste schriftliche Tradierung der Vokalisierung verfügt, muß deren Erhebung weitestgehend auf der Basis der oral tradierten Lesetradition erfolgen. Um eine leichte Benutzbarkeit und die Vergleichbarkeit mit der masoretischen Tradition zu gewährleisten, werden die samaritanischen Vokalisierungen in das masoretische Punktationssystem übersetzt.

Eine detaillierte Einführung in das Editionsvorhaben kann hier    eingesehen werden.

Das Projekt wird unter Federführung von Stefan Schorch an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg realisiert, derzeit unter der Mitarbeit der folgenden Kolleginnen und Kollegen:

Evelyn Burkhardt, MA

Dipl. theol. Martin Haag

Als Studentische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind derzeit beteiligt:

stud. phil. Jasper Bernhofer

stud. phil. Saeed Radawi

In der ersten Projektphase (2007-2009) waren zudem Kollegen von der Reformierten Universität “Károli Gáspár” Budapest    (Leitung: Prof. Dr. József Zsengellér   ) beteiligt.

Die Finanzierung des Projekts erfolgt aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft    (Bonn).

Die Edition wird in enger Abstimmung mit führenden Experten der  Samaritanusforschung sowie der alttestamentlichen Textgeschichte und  -kritik erstellt.

Fachberater des Projekts:

Prof. Dr. Abraham Tal    (Universität Tel Aviv)

Prof. Dr. Moshe Florentin    (Universität Tel Aviv)

Prof. Dr. Adrian Schenker    (Universität Freiburg/Schweiz)

Prof. Dr. Haseeb Shehadeh    (Universität Helsinki)

Benyamim Tsedaka    (Direktor des „Institute A.B. for Samaritan Studies“, Holon)

Zum Seitenanfang