Grundlagen einer religionspädagogischen Elternarbeit am Lernort Schule
Diese konzeptionelle Studie geht der Frage nach, welche grundlegenden Aussagen sich zu einer Theorie religionspädagogischer Elternarbeit am Lernort Schule in einem säkularen Kontext unter systemtheoretischer und ländervergleichender Perspektive treffen lassen. Aus dem systemtheoretischen Fokus ließen sich zunächst drei Paradigmen einer gelungenen Kommunikation ableiten, nämlich eine gleichsinnige und damit anschließbare Kommunikation, eine elementare Interaktion der wechselseitigen Wahrnehmung, sowie eine fortlaufende Kommunikation. Diese wurden in Beziehung gesetzt zu einem Bildungsbegriff der „Subjektwerdung“, sowie zu neuesten Erkenntnissen der Pädagogik bezüglich einer schulischen Erziehungs- und Bildungspartnerschaft. Daneben dienten als komparative Koordinaten die Länder Finnland, England und Estland. Diese verdeutlichten als unabdingbare Grundlage einer religionspädagogischen Elternarbeit die Freiwilligkeit im Unterrichten, die legislative Verankerung im Curriculum, sowie ein nicht zu komplexes Design des Religionsunterrichtes. Die daraus gewonnen Erkenntnisse wurden kontextuell auf ein ostdeutsches Bedingungsgefüge appliziert und begründbare Konsequenzen formuliert. Demnach etablieren indirekte Schülerbotschaften eine unvermeidbare indirekte Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit den am Religionsunterricht partizipierenden und den nicht am Religionsunterricht partizipierenden Familien. Sie ziehen die Notwendigkeit der Installation einer direkten religionspädagogischen Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit beiden Adressatenkreisen nach sich. Diese kann aufgrund der Heterogenität der Familien im Rahmen des Religionsunterrichtes nicht anders als fächerübergreifend sowie fächerverbindend gestaltet werden.
Die Untersuchung ist als Open-Access-Publikation im Volltext zugänglich.
Projektverantwortliche: Sieglinde Spuller