Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Der Ratsvorsitzende der EKD Nikolaus überreicht dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel Bartholomaios das neu erschienene Dialogwörterbuch

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Seminar für Ostkirchenkunde

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Seminar für Ostkirchenkunde

Allgemeine Beschreibung des Faches

Als Vorbild für den Dialog mit der Orthodoxie kann man an unserer Universität den Reformator  Philipp Melanchthon (1497-1560) ansehen, der seit 1518 einen Lehrstuhl in Wittenberg  bekleidete und dem lebendige Beziehungen zur Ostkirche am Herzen lagen. Er war mit dem serbischen Diakon Demetrios befreundet, der auch ein halbes Jahr in seinem Hause zu Gast war.

Melanchthon urteilte, dass Gott nach dem Fall Konstantinopels eine nicht geringe Kirche in Thrazien, Asien und in Griechenland bewahrt habe, so wie er vor Zeiten die drei Männer im chaldäischen Feuerofen errettet habe. Konstantinopel sei nicht nur ein Bollwerk des griechischen Reiches gewesen, sondern die alte Herberge der Lehren und der Kirche.

Er schicke die Confessio Augustana Graeca 1559 an den Patriarchen von Konstantinopel, um einen Dialog mit der Orthodoxie zu beginnen. Mit seinem Lehrprinzip des "consensus et testimonium patrum" nimmt er Grundanliegen östlicher Theologie auf. Es sieht die geschichtliche Kontinuität der Kirchen, deren Weg durch die Geschichte immer angefochten ist, im Bemühen um die Einheit in der Wahrheit.

Das „Institut für Konfessionskunde der Orthodoxen Kirchen“ wurde 1952 von Kurt Aland und Konrad Onasch gegründet. 1991 wurde es als „Seminar Orthodoxe Kirchen“ dem Institut für Historische Theologie zugeordnet. Von 1981 bis 2010 leitete Hermann Goltz die wissenschaftliche Arbeit. Ein Hauptaugenmerk seiner Tätigkeit galt der Armenischen Apostolischen Kirche. Dabei gründete er 1982 das „Dr. Johannes-Lepsius-Archiv“, das sich seit Mai 2011 im Lepsius-Haus in Potsdam befindet. Er initiierte auch 1998 das Mesrop Zentrum für Armenische Studien an der Stiftung Leucorea zu Wittenberg, das sich seit 2006 an der Theologischen Fakultät der MLU Halle-Wittenberg befindet und jetzt von Prof. Dr. Armenuhi Drost-Abgarjan vom Orientalischen Institut betreut wird.

Das heutige „Seminar für Ostkirchenkunde“ hat die Aufgabe, Leben und Lehre der Orthodoxen Kirchen und der anderen Kirchen östlicher und orientalischer Traditionen zu erforschen und diese den Studierenden der Evangelischen Theologie zugänglich zu machen. Vergleichend werden dabei in den Blick genommen  exegetische, historische, systematisch-theologische, liturgiewissenschaftliche und interkulturelle Charakteristica der östlichen und westlichen kirchlichen Traditionen.

Zur Tradition des Seminars gehören seit den Anfängen darüber hinaus die Stärkung und Förderung offizieller akademischer Beziehungen und zwischenkirchlicher Dialoge, aber auch persönlicher Begegnungen im Rahmen von Studienaufenthalten, Tagungen und Exkursionen.

Ständige Lehrangebote

  • Geschichte und Theologie der Orthodoxen Kirche
  • Ikonographie und Liturgie/Hymnologie der Orthodoxen Kirchen
  • Geschichte und Gestalt einzelner orthodoxer Kirchen
  • Altkirchliche Quellen zur Geschichte und Theologie der Ostkirche
  • östliches Mönchtum und Asketik
  • Theologische Kontroversen zwischen Ost und West in der Geschichte und Gegenwart

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