Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Rückblick und Archiv


Blockseminar: "Erwachsen[e] Glauben lernen"

Rückblick auf das vergangene Blockseminar:

Wie "Erwachsen[e] Glauben lernen" - unter gleichnamigen Titel fanden wir  uns vom 19.-21.06.2015 im Kloster Drübeck ein. Jeder von uns 6 Studenten  hatte eine andere Teilnahmemotivation: Von der Erwachsenentaufe im  Studium über Konfessionswechsel, eigene berufliche Perspektive hin zu  Erfahrungen mit Glaubensdiskussionen im säkularen Familienumfeld.  Dadurch entstand eine offene und vielseitige Seminaratmosphäre die durch  Prof. Domsgen aufgegriffen wurde. Er klärte uns über die Grundlagen des  (Religiösen) Lernens, die Abgrenzung der Begriffe  "Glaube - Religion -  Spiritualität" und den Einfluss von Religion und Familie auf.  Zusätzlich bereicherten die Beiträge Wilfried Meißners zu  "Vormals-Konfessionslose und Erwachsenentaufe" und Dorothee Lands  "Glaubenskurse Ost" die Thematik. Es war ein intensives Arbeiten, das  durch die wunderschöne Umgebung des Klosters positiv beeinflusst wurde  und Raum für persönliche Gespräche innerhalb der kleinen Gruppe zuließ.  An dieser Stelle sei auch nochmal der EKM gedankt, die das Blockseminar  finanziell gefördert hat.
Wir hoffen auf eine "Fortsetzung" der Thematik im nächsten Jahr.

Elisabeth Nebe und Ute Liebscher

Neues aus der Religionspädagogik

Rückblick auf das Blockseminar Religionspädagogische Gesamtentwürfe vom 13.-15. Juni 2014 in Wernigerode

Die Teilnehmer des Blockseminars "Religionspädagogische Gesamtentwürfe"

Die Teilnehmer des Blockseminars "Religionspädagogische Gesamtentwürfe"

Die Teilnehmer des Blockseminars "Religionspädagogische Gesamtentwürfe"

Verständlichkeit, Zumutbarkeit, Anschlussfähigkeit! Diese von Klaus Prange aufgestellten Maßstäbe von Erziehung und Unterricht finden, wie das Blockseminars von Prof. Dr. Michael Domsgen zu religionspädagogischen Gesamtentwürfen gezeigt hat, nicht nur in der religionspädagogischen Diskussion ihren Widerhall, sondern in unserem Fall auch ihre Anwendung auf die verschiedenen Dimensionen religiöser Lernprozesse - sei es bei der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Religionspädagogischen Kompendium von Bernd Schröder, sei es im handlungsorientieren und performativen Teil beim praktischen Beschreiten neuer Wege religiösen Lernens, beispielsweise in der Auseinandersetzung mit verschiedenen Geselligkeitsformen oder in Form einer Brockenwanderung.

Die Thematisierung aktueller Herausforderungen der Religionspädagogik und die Diskussion der von Schröder im Kompendium bearbeiteten und eingenommenen Perspektiven gestaltete sich im Austausch zwischen Mitarbeitern der Forschungsstelle für Religiöse Kommunikations- und Lernprozesse und des Seminars für Evangelische Religionspädagogik der Martin-Luther-Universität für uns Studenten in doppelter Hinsicht gewinnbringend: Denn wann hat man schon einmal die Möglichkeit, einen Entwurf dieser Komplexität in so kurzer Zeit mit der Expertise der Seminarteilnehmer aus der Empirie, Didaktik und dem Pfarramt vor Ort zu bearbeiten?

Mag auch die Fülle des Kompendiums von Bernd Schröder auf den ersten Blick erschrecken,  so eröffnet das Werk doch einen umfassenden Einblick in die Vielfalt der Fragen und Perspektiven der Religionspädagogik und religiöser Lernprozesse, die weit mehr als das Feld der Fachdidaktik betreffen und in dieser Komplexität wohl kaum in einem Proseminar bearbeitet werden können. Die Unterbringung im Huberhaus Wernigerode ließ das Blockseminar überdies nicht nur zu einem fachlich gewinnbringenden Wochenende werden.

Relevante Literatur, u.a.: Bernd Schröder, Religionspädagogik. Tübingen 2012; Klaus Prange, Die Zeigestruktur der Erziehung. Paderborn 2005.

Anna Busse und Johannes Fischer

Tagung "Schule und Religion im Kontext von Konfessionslosigkeit"

Die thematische Konzentration auf den Kontext von Konfessionslosigkeit war für die zweiteilig in Kooperation des Comenius Instituts, der Universität Wien und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg konzipierte Tagung „Schule und Religion“ und ihren ersten Tagungsort Halle/Saale keineswegs zufällig gewählt worden. Die Theologische Fakultät in Halle habe das am weitesten entkirchlichte Umfeld, führte so auch Rektor Prof. Dr. Udo Sträter in seinem Grußwort am 6. Oktober aus, wenngleich mittlerweile andere Universitäten versuchten, „diesen Ruf zu unterlaufen“. Die Tagung eröffnet hatte zuvor Dr. Jan Hofmann, Staatssekretär des Kultusministeriums in Sachsen-Anhalt, der darauf verwiesen hatte, dass es eine Ausgrenzung von Religion in der Schule nicht geben dürfe, ein fester Konsens nach 1989. Wo aber und in welcher Weise findet eine Begegnung von Religion und Schule auch außerhalb des Religions- und Ethikunterrichts statt? Diesen Fragen versuchte die Tagung, die etwa 60 Teilnehmer aus Wissenschaft und Praxis vereinte, vertiefend und exemplarisch nachzugehen.

Im ihrem Vortrag „Religion in der Schule – zwischen Tradition und Moderne“ zeichnete Prof. Dr. Sabine Gruehn (Münster) grundlegende Begründungslinien für die Verortung der Religion in der Schule nach. Ihr abschließendes Plädoyer zielte auf eine verstärkte über- und interkonfessionelle Kooperation für den Religionsunterricht, die auch mit dem Ethik-Unterricht zu suchen sei, wenn, wie in der Diskussion deutlich wurde, etwa im stark konfessionslosen Umfeld Möglichkeiten einer Interkonfessionalität gar nicht existent sind.

Unter der Überschrift „(Was) Gehen uns die anderen an? Schule und Religion in religions- und gemeindepädagogischer Perspektive“ zentrierten Prof. Dr. Michael Domsgen (Halle) und Matthias Spenn (Comenius-Institut Münster) im anschließenden Vortrag den Fokus auf die Situation in Ostdeutschland. Hier müsse aus religionspädagogischer Sicht wahrgenommen werden, dass auch Areligiosität zur legitimen Heterogenität gehöre und dass der in vielen religionsdidaktischen Entwürfen implizit vorausgesetzte „homo religiosus“ schwer kommunizierbar sei. Religion werde eher außerhalb existentieller Fragen thematisiert, was die Frage nach einer neuen Justierung der Religionspädagogik aufwerfe. Die Berührungspunkte von Schule und Gemeindepädagogik seien (noch) marginal, hinreichende bildungstheoretische, schulpädagogische, ekklesiologische und zivilgesellschaftliche Zusammenhänge legten aber eine verstärkte Interaktion nahe. Konkrete handlungsorientierende Impulse aus religions- und gemeindepädagogsicher Perspektive lenkten den Blick noch einmal auf „die Anderen“ und auf einen Austausch „verstehender Resonanz“ (K. Szagun). Dies, fügte eine Diskussionsteilnehmerin an, müsse in der Frage gipfeln: „Was hat der Konfessionslose, was ich nicht habe?“, tatsächlich ginge es um einen zu beiden Seiten offenen Dialog zwischen „uns“ und „den Anderen“.

Eine Konkretion der Fragestellung bildete am Nachmittag die Vorstellung und Auswertung einer Religionsphilosophischen Schulprojektwoche, die im Rahmen der Lutherdekade unter dem Titel „Reformation und Freiheit“ vom 23.-27.5.2011 in der Jahrgangstufe 11 des Martin-Luther-Gymnasiums Eisleben stattgefunden hatte. Nach der inhaltlichen Einführung durch den Philosophen und Mitorganisator Carsten Passin (philoSOPHIA e.V., Kemberg) gaben Georg Bucher (Halle) und Prof. Dr. Michael Domsgen einen Überblick über die Ergebnisse der im Anschluss durchgeführten Evaluation. Kontrovers diskutiert wurde daraufhin die Tatsache, dass die affektive Dimension der Projektwoche gegenüber ihrer inhaltlichen Gestaltung weit stärker ins Gewicht fiel. Die Erfahrung des Besonderen lasse durchaus einen Bezug zur Religion zu, der ohnehin unverfügbar bleibe. Auch für Lehrerinnen und Lehrer sei ein solches emotional ansprechendes Projekt „die höchste Form der Fortbildung“.

Der den Tag beschließende Vortrag Prof. Dr. Monika Wohlrab-Sahrs (Leipzig) „Konfessionslosigkeit in Ostdeutschland – religionssoziologische Perspektiven“ führte in die Fragestellung ein, auf welche Weise die Religionspolitik der SED eine so dauerhaft und über Generationen hinweg bestehende atheistische Wirkung haben konnte. Unter dem Stichwort „forcierte Säkularität“ erläuterte Wohlrab-Sahr anhand von Familieninterviews das Prinzip der innerfamiliären Aneignung und Weitergabe dessen, was von der Diktatur vorgegeben wurde. Es sei der Politik der SED gelungen, eine grundlegende Konflikthaftigkeit im Verhältnis von Staat und Kirche sowie von Religion und Wissenschaft zu kommunizieren, was sich bis heute zeige.

Den zweiten Tagungstag eröffneten Workshops, die das Thema mit Praxiserfahrungen in Hauptschule/Sek I (PD Dr. Frank Lütze), Gymnasium (Wolfgang Rall), Berufsschule (Dr. Steffi Völker/Thomas Heller) und der ‚Tage ethischer Orientierung’  – TEO – (Dr. Eberhard Buck) in Beziehung setzten.

Prof. Dr. Henning Schluß (Wien) verfolgte nachfolgend in seinem Vortrag „Weshalb Karl Liebknecht das Evangelium brauchte und die allgemeine Bildung ohne religiöse Bildung verdummt“ das Ziel, exemplarisch an der Rezeption eines Liebknecht-Texts im Geschichtsunterricht der DDR die Notwendigkeit eines Mindestmaßes an religiöser Bildung für die Allgemeinbildung aufzuzeigen, wenn doch selbst einer der Urväter des Kommunismus Anspielungen aus dem religiösen Bereich verwende. Im Rekurs auf Schleiermacher sei allerdings zu erkennen, dass das Religiöse zwar zur Menschheit, nicht aber unbedingt zum Einzelnen gehöre, es zu wecken liege weit außerhalb des Lehrens und Anbildens. Der menschliche Beitrag zur Missio Dei sei begrenzt, aber dennoch nicht unnötig.

Die Tagung wurde in Resümee und Ausblick von Prof. Dr. Helene Miklas beschlossen, die zusammenfassend die „nackte Erfahrung als didaktische Herausforderung für uns alle“ beschrieb und die auf charmante Weise zum zweiten Teil der Tagung vom 11.-12. Oktober 2012 nach Wien einlud, wo – ebenfalls dem Tagungsort gemäß – der Kontext von religiöser Pluralität im Mittelpunkt stehen wird.

Blockseminar "Darf man in der Schule beten?"

Die Teilnehmer des Blockseminars - Studenten und Dozenten der Religionspädagogik, Theologie und Rechtswissenschaft

Die Teilnehmer des Blockseminars - Studenten und Dozenten der Religionspädagogik, Theologie und Rechtswissenschaft

Die Teilnehmer des Blockseminars - Studenten und Dozenten der Religionspädagogik, Theologie und Rechtswissenschaft



Vom 12. bis 14. November 2010 begaben sich Hallenser Studenten der Religionspädagogik, Theologie und Rechtswissenschaft von den Franckeschen Stiftungen auf der „Fachwerkstraße gen Norden“ zum Huberhaus nach Wernigerode: um über die Rolle von Religion im Schulleben aus juristischer und theologischer Perspektive nachzudenken, und sich an der Zierde des Heimatortes des Religionspädagogikprofessors der Theologischen Fakultät (Prof. Domsgen) zu laben.

Als Vorspeise standen folgende Fragen auf der Karte:
- der Gottesbegriff der Präambel des Grundgesetzes, die Neutralität des Staates
- die Frage: Wie lernt man Religion?

Bei den Getränken in abendlicher Runde wurden anschließend Kontakte über die Fakultätsgrenzen hinaus geknüpft.

Die opulente Hauptspeise in sechs Gängen bot folgende Themen

- Religiöse Symbole in der Schule (Kreuz, Kopftuch)
- Performativer RU
- Denkschriften der EKD zum Bildungsverständnis
- Schulformen
- Bildungs- und Erziehungsauftrag des Staates
- Elterliches religiöses Recht

Den Zwischengang der Hauptspeise stellte eine Stadtführung durch Wernigerode dar – hier empfing uns der Harz mit seinem ungewohnt trüben Gewand. Bei leichtem Regen durften wir – froh und dankbar für die kurze Erholung an der frischen Regenluft – einen Teil der Fachwerkstraße genießen.

Am Sonntag gingen wir dann zur delikaten Nachspeise über, die mit einer Morgenandacht begann, die einen Engel zu Wort kommen ließ.

Serviert und verkostet wurden zum Abschluss diese Komplexe:

- Rechtliche Perspektive auf das Beten in der Schule
- Fallbeispiel: Sportbefreiung aufgrund religiöser Zugehörigkeit
- Schulgottesdienst, -andacht, -gebete
- Kooperation: Schule und Gemeinde, sowie Schule und Glaubensgemeinschaften

Das Fazit:

Manches blieb schwer verdaulich, vieles war geradezu ein Gaumenschmaus, der seines Gleichen sucht, einiges bedarf einer zweiten Verkostung.
Die Geschmacksknospen wurden in jedem Falle voll beansprucht – wir werden noch lange von gelebter universitas zehren und haben zudem festgestellt, dass nicht zwangsläufig viele Köche den Brei verderben, und „Probieren und Studieren“ in gleichem Maße berücksichtigt werden sollten – und empfehlen es dem Universitätskochbuch unbedingt beizufügen.

Zum Schluss bedanken wir uns nochmals bei unseren Chefköchen Germann und Domsgen, und allen Hilfsköchen aus theologischer und juristischer Fakultät, und vergeben das Prädikat:

„sehr empfehlenswert“

Ihre Restauranttester: R. Aderhold, E. Handke, A. Wahnschaffe, M. Woitschig & V. Zaumseil

Eine Impression aus Wernigerode

Eine Impression aus Wernigerode

Eine Impression aus Wernigerode


Blockseminar Liturgisches Lernen

Seminarteilnehmer aus Hildesheim und Halle (Foto: Rebekka Waldmann)

Seminarteilnehmer aus Hildesheim und Halle (Foto: Rebekka Waldmann)

Seminarteilnehmer aus Hildesheim und Halle (Foto: Rebekka Waldmann)

Vom 29. bis 31. Januar 2010 fand unter der Leitung von Hr. Prof. Dr. Schreiner und Hr. Prof. Dr. Domsgen, in Zusammenarbeit mit Hr. Dr. Dremel, ein Blockseminar zum Thema „Liturgisches Lernen in Schule und Gemeinde“ statt. Veranstaltungsort war das Kloster Drübeck; wohin sich 21 Studentinnen und Studenten der Universität Hildesheim und der MLU Halle-Wittenberg aufmachten, um bei theoretischen und praktischen Einheiten ihr fachliches Wissen zu erweitern. Dabei entwickelten sich Diskussionen über das Lernen „von“ und „an“ Liturgie. Das Seminar mündete in die selbstständige Entwicklung von Unterrichtselementen, die durch die Methodik des liturgischen Lernens gekennzeichnet waren.


Fachtag Kirche und Schule

Der "Fachtag Kirche und Schule" am 16.9.2009 brachte Perspektiven aus Kultuspolitik, Theologie, Kirche und Schulpraxis miteinander ins Gespräch. Vor ausgebuchtem Auditorium referierten der Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz sowie der Religionspädagoge Prof. Dr. Michael Domsgen. Verschiedene Workshops am Nachmittag sowie eine Podiumsdiskussion mit OKR Wagner, Landesbischöfin Junkermann, OKR Steinhäuser, Prof. Domsgen sowie Staatssekretär Willems (oberes rechtes Bild, von links nach rechts) nahmen die Impulse auf und fragen nach konkreten Möglichkeiten der Kooperation.

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