Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Hebräisch an der Latina

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Engagement und Erfolge

Austauschprogramme mit Israel

SchülerInnen der Latina nahmen an zwei verschiedenen (und verschieden intensiven) Austauschprogrammen mit Israel teil. Von den TeilnehmerInnen des Hebräischkurses waren dabei Theresa Münnich, Hanna Losfeld, David Splittgerber und Lia Gets-Bermann.

Facharbeit

Käthe Hanschmann hat im Schuljahr 2014/15 eine Facharbeit zur Geschichte des Hebräischunterrichts an der Latina verfasst und mit "sehr gut" bewertet bekommen. Sie fusst vorrangig auf Publikationen aus der Gründungszeit der Stiftungen, als Hebräisch reguläres Unterrichtsfach war, auf Archivmaterial um 1937 als der Unterricht von der Nazis verboten wurde, und einer Umfrage unter den TeilnehmerInnen des aktuellen Kurses.

Zielgruppe, Arbeitsaufwand, Anmeldung

Das Institut für Bibelwissenschaften der Martin-Luther-Universität führte von 2011 bis 2016 in Zusammenarbeit mit der Latina August Hermann Francke     freiwillige außerunterrichtliche Kurse für Hebräisch mit in der Regel einer Doppelstunde pro Woche durch. Das Angebot war vorrangig für Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse konzipiert. Es wurde angestrebt, alle zwei Jahre einen neuen Kurs zu eröffnen.

Projektbeschreibung

Hebräisch ist einerseits die Sprache der jüdischen Bibel (also des Alten Testaments). Andererseits wird sie auch heute - vor allem in Israel - gesprochen. Dieses moderne Hebräisch wird oft als „Ivrit“ bezeichnet. Natürlich unterscheiden sich beide Sprachstufen voneinander. Aber sowohl im Wortschatz als auch in der Grammatik gibt es große Gemeinsamkeiten. In dem Kurs sollen diese gemeinsamen Grundlagen vermittelt werden, um sowohl leichte biblische Texte zu lesen, als auch einfache modernhebräische Unterhaltungen führen zu können. Der Kurs stellt eine gute Vorbereitung für weiterführende Kurse an der Universität dar, mit denen unter anderem das Hebraicum erworben werden kann.

Durch den Kurs soll vermittelt werden:

  • die Grundlagen der hebräischen Sprache, sowohl biblisch, als auch modern,
  • einen Einblick in ein Stück altorientalische Kultur, in jüdische Tradition und das Leben in Israel,
  • eine wichtige Grundlage verschiedener Studienfächer (Theologie, Judaistik, Semitistik, Nahoststudien).

Arbeitsmaterialien

  • Lehrbuch: "Ivrit bekef. Hebräisch für Deutschsprachige" von Samadar Raveh-Klemke
  • im Kurs entwickelte Lernmaterialien (vor allem für den Einstieg in die hebräische Schrift)
  • Im Zusammenhang mit einer Projektarbeit im Rahmen des Studienganges "Berufsorientierte Linguistik im Interkulturellen Kontext" hat die Hallenser Linguistik-Studentin Mirjam Blumenschein in mehreren Kursstunden ein von ihr selbst entwickeltes Unterrichtmaterial zur Formenbildung ausprobiert, das hier zum Download zur Verfügung gestellt wird: Hebräisch - ein erster Einblick (Zugang bitte per Mail erbitten bei: )

Hebräisch als Teil des Franckeschen Schulprogramms

In der von August Hermann Francke gegründeten  Lateinschule (1697) wie in seinem Pädagogium (1696) gehörte ein  verstärkter Unterricht in den biblischen Sprachen (also auch dem  Hebräischen) von Beginn an zum pädagogischen Programm. Mehrere  Einrichtungen in den Franckeschen Stiftungen haben insgesamt das Studium  der orientalischen Sprachen (sowohl im Sinne alter Sprachen im Dienste  der Bibelexegese als auch als "lebende" Sprachen zum Zweck von Mission  und Feldforschung) federführend vorangetrieben. Der jetzt begonnene Kurs  sieht sich - wenn auch in ganz bescheidenem Maß - in der Tradition  dieser historischen Unterrichtskonzepte.

„Geneigter Leser!

Man hat vor einiger Zeit / den Anfängern zum besten / eine kurtze Anweisung zum Hebräischen und Chaldäischen / meistentheils aus den dazu bequemsten Fundamentis und Paradigmatibus des Hochberühmten Helmstädtischen Herrn Professoris von der Hardt / in Teutscher Sprache vorgestellet; damit nicht nur die Alumni des Glauchischen Pædagogii, sondern auch die Wäysen-Kinder daselbst (von denen hernach unterschiedliche sind zur Druckerey verlanget worden) auch dazu ohne Schwierigkeit / nebst andern nöthigen Wissenschaften / zeitig und füglich mit angeführet werden könten.“

Dieses Zitat stammt vom Beginn der Vorrede der Schrift „Gründlicher Unterricht von den Accentibus ...“ von Johann Heinrich Michaelis, Professor der griechischen und orientalischen Sprachen in Halle, zuerst 1700 gedruckt im Verlag des Weisenhauses. Diese Anleitung zum Lesen der Betonungszeichen des hebräischen Bibeltextes findet sich in der Bibliothek des Franckeschen Stiftungen zusammengebunden mit den beiden im Text als „kurtze Anweisung[en]“ erwähnten Lehrbüchern zum Hebräischen und Chaldäischen (d.h. Aramäischen) unter Verwendung einer lateinischen Vorlage des genannten Helmstedter Professors. Es wird deutlich, dass alle drei Bücher speziell für den Unterricht am Franckeschen Pädagogium und der Lateinschule entworfen wurden und von Beginn an in diesen Anstalten genutzt und in schnell aufeinanderfolgenden Auflagen aufgrund der Erfahrungen des Unterrichts verbessert wurden. In der zweiten Auflage des Hebräischlehrbuchs („Erleichterte Hebräische Grammatica“) von 1702 entschuldigt sich Michaelis, dass die erste Fassung von 1698 in seiner Abwesenheit und also anonym erschienen ist. Sie hatte den Titel „Gründliche Anweisung zur Hebräischen Sprache / Denen / so des Lateinischen noch unerfahren / zum Besten / auf Begehren in Teutscher Sprache kürtzlich vorgestellet.“

Die 7. Auflage von 1738 findet sich frei zugänglich im Netz. Es handelt sich um das Exemplar der Bibliothek der Harvard University. Der Tabelle der hebräischen Konsonanten sind hier die kursiven Formen der jeweiligen Buchstaben handschriftlich beigefügt.

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